Vaginose
Eine Studie der Medizinischen Universität Wien zeigt: Die bakterielle Vaginose steht in engem Zusammenhang mit der Immunantwort. Veränderungen der Mikroflora beeinflussen den Verlauf der Erkrankung.

Die Vaginose ist eine der am häufigsten auftretenden Genitalerkrankungen bei Frauen im reproduktiven Alter. Die hiervon Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen, aber beispielsweise auch für Frühgeburten. Wissenschaftler haben in einer Studie nun die Zusammenhänge zwischen Veränderungen der vaginalen Mikroflora und der genitalen Immunreaktion untersucht.
Hierzu analysierte das Team um Philipp Fößleitner von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien Proben von insgesamt 20 Patientinnen vor der Menopause, bei denen eine bakterielle Vaginose diagnostiziert worden war. Die Probenahme erfolgte jeweils vor, während und nach der Behandlung mit Metronidazol. Bei der Analyse der Proben zeigten sich Assoziationen zwischen mikrobiellen Veränderungen und Immunreaktionen.
Immunzellen als Marker für Krankheitsverlauf
Eine Abnahme von Monozyten war etwa mit einer Verbesserung der Vaginose verbunden – gleichzeitig ließ sich mit der Verbesserung eine höhere Zahl von B-Zellen sowie Botenstoffen wie IP-10 feststellen. Bei der Zunahme von Monozyten hingegen ließ sich eine Verschlechterung der Vaginose beobachten. Inwieweit sich die Immunveränderung jedoch auch langfristig auf das Infektionsrisiko auswirkt und um die Immundynamik umfänglich zu verstehen, seien den Wissenschaftlern zufolge weitere Untersuchungen erforderlich.
Von Daniela Lukaßen-Held