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Soft-Drinks

Mundhöhlenkarzinom bei Frauen: Zucker als stiller Risikofaktor

Zucker steht im Verdacht, das Risiko für Mundhöhlenkrebs bei Frauen zu erhöhen. Eine Langzeitstudie zeigt: Bereits ein gezuckertes Getränk pro Tag kann das Risiko verfünffachen – unabhängig von Rauchen oder Alkohol.

Soft-Drinks, Limonade, Cola in einem Glas
Zucker im Fokus: Softdrinks erhöhen bei Frauen deutlich das Risiko für Mundhöhlenkrebs – neue Daten aus der Nurses’ Health Study I und II belegen das (Markus Mainka/stock.adobe.com).

Weltweit sind die Zusammenhänge zwischen Tabak und Krebs inzwischen bekannt und adressiert. Seitdem sinkt einerseits der Anteil der stark rauchenden älteren Männer unter den Mundhöhlenkarzinompatienten. Dafür zählen allerdings seit 3 Dekaden mehr Frauen zu den diagnostizierten Patienten. Woran liegt’s?

Die oft zitierten und validierten Nurses‘ Health Study I und II lieferten auch für diese Auswertung die Datenlage: von den erfassten 162.602 Frauen erkrankten im Beobachtungszeitraum zwischen 1986 – 2017 124 Patientinnen an einem Mundhöhlenkarzinom. Waren diese Frauen nun besonders starke Raucherinnen oder gar Trinkerinnen?

Schon ein Softdrink täglich erhöht das Krebsrisiko

Weder, noch – so das Fazit der Autoren. Vielmehr legten Luis Gomez-Castillo et al. den Fokus ihrer Arbeit auf das Ernährungsverhalten der Teilnehmerinnen: bekannt entzündungsfördernde Ernährungsbestandteile wie zugesetzte Zucker – hier beispielhaft an gezuckerten Getränken gemessen, da gut überprüfbar – wurden hierfür erfasst. So reichte bereits 1 gezuckertes Getränk pro Tag aus, um das persönliche Risiko für ein Mundhöhlenkarzinom um das 5-fache zu erhöhen – unabhängig vom sonstigen Trink- oder Rauchverhalten.  

Von Christine Zilinski


Quellen

Gomez-Castillo L et al., JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2025. doi:10.1001/jamaoto.2024.5252